Stolze 975 Tassen Kaffee trinkt Herr und Frau Durchschnittsschweizer pro Jahr, wodurch wir im weltweiten Vergleich klar vorne mitmischen.

Wie viele Ressourcen werden gebraucht, um diesen Durst zu stillen?

Hierfür wollen wir die gängigen Brühmethoden für zuhause unter den Aspekten: Energieverbrauch, dem Bohnenverschleiss und dem Einsatz endlicher Ressourcen wie Plastik oder Aluminium unter die Lupe nehmen.
Los gehts mit dem ersten Punkt:

Bohnenverbrauch und Bohnenauswahl

Die Wahl der richtigen Bohne ist im Hinblick auf die Umweltbelastung absolut entscheidend. Der Anbau im Ursprungsland kann bis zu siebzig Prozent der Umweltbelastung einer Tasse Kaffee ausmachen. Hierbei spielt der Anbau, die Verwendung von Pestiziden und Düngemittel und vor allem der Wasserverbrauch bei der Aufbereitung der Kaffeekirschen eine grosse Rollen. Hier ist beispielsweise die trockene (natural) Aufbereitung umweltschonend, da sie auch ohne die Verwendung von Wasser zum waschen der Kaffeekirschen auskommt.

trockene Aufbereitung in Brasilien

Ebenfalls muss der Kaffee je nach Anbauregion zuerst im Landesinneren mühsam über hügelige Landschaften ins Tal, dann zum Hafen, schliesslich per Schiff nach Europa und dann noch mit dem LKW in die Schweiz transportiert werden.

Container per Schifftransport

Beim Bohnenverbrauch in den eigenen vier Wänden gilt es erst einmal herauszufinden, wie viel Kaffee wir je nach Brühmethode benötigen. Unabhängig vom umweltschonenden Anbau liegt auch hier ein grosser Hebel für ressourcenschonenderen Kaffeekonsum. Folgende Auflistung zeigt, wie viel Gramm gerösteten Kaffee man je nach Brühmethode (in etwa) benötigt:

Bialetti:                          9 Gramm / Tasse
Vollautomat:             7-10 Gramm / Tasse
Kapselkaffee:             5-7 Gramm / Tasse
Filtermethoden: 6-7 Gramm / Tasse

Rechnet man diese Differenzen auf den jährlichen Pro-Kopf Konsum hoch, benötigt man mit einem ineffizient eingestellten Vollautomaten fast 4-5 Kilogramm mehr gerösteten Kaffee im Vergleich zu Kapsel- oder Filtermethoden. In dieser Hinsicht wäre der Griff zur Kaffeekapsel sicherlich nicht verkehrt, wobei jedoch herkömmliche Filtermethoden oder ein gut eingestellter Vollautomat durchaus mithalten können. Was aber auch wichtig zu beachten ist, dass man pro Jahr durchaus auch Geld sparen kann und sich der Griff zur hochwertigen Bohne dann wiederum lohnt, wenn man sie richtig zubereitet.

Energieverbrauch

Wie viel Energie wird benötigt, um das Wasser für den Kaffee zu kochen?
In der untenstehenden Tabelle findest du eine Studie der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz, in der verschiedene Kaffeezubereitungsvarianten auf ihren jährlichen Stromverbrauch überprüft wurden. Dabei wird ersichtlich, dass bezüglich Energieverbrauch der Wasserkocher sicherlich am besten abschneidet, jedoch auch Vollautomaten & Kapselmaschinen auf dem Markt erhältlich sind, die sehr energieeffizient arbeiten können. Produkte mit einem guten Topten Label sind unter diesem Aspekt sicherlich eine gute Wahl. Bestimmt ist euch einmal auf Heimgerätschaften das folgende Label aufgefallen:

Topten Labels
Topten Label von Elektronikgeräten

Die Energieeffizienzklassen geben einen einfachen Überblick und erlauben es, Produkte zu vergleichen. Es lohnt sich punkto Energieeffizienz eine Maschine zu kaufen, welche im oberen Bereich abschneidet.

Quelle: S.A.F.E./topten.ch

Verbrauch endlicher Ressourcen wie Aluminium oder Plastik

Wir wollen hier nicht zu sehr ins Detail gehen über die geringe Umweltverträglichkeit von Aluminium. Über den hohen Energieeinsatz beim Erzabbau, der Herstellung und beim Einschmelzen während dem Recycling könnte man einen eigenen Bericht schreiben. Kurz zusammengefasst kann man aber sagen, dass es Punkto Nachhaltigkeit sinnvoll ist, den Aluminiumverbrauch zu reduzieren oder zumindest korrekt von anderen Stoffen wie Papier oder Plastik zu trennen.

Erzabbau zur Aluminiumherstellung

Gemäss Hochrechnungen geht es um 1 Kilogramm Aluminium oder Plastik pro Kopf pro Jahr welches eingespart werden könnte. Auch hier kann man als Konsument darauf achten, Verpackungen ohne Aluminium oder recycelte Verpackungen zu bevorzugen.

Fazit

Das schöne daran ist, dass man als Konsument viel Einfluss nehmen kann:
die Wahl der richtigen Bohnen, einer nachhaltigen Brühmethode sowie darauf achten dass die Verpackungen aluminiumfrei sind bringen uns Schritt für Schritt in eine nachhaltigere Zukunft!

Leave a Reply